Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

von Eunike Grahofer

Im Volksmund wird unser Lungenkraut „Hänsl und Gretl“ genannt, da es gleichzeitig rosa und blaue Blüten hat. Rosa ist die junge frische Blüte, blau die alternde. Bienen suchen vor allem die rosa Blüten auf.

 

Gerade in unserer angespannten COVID-19-Zeit gerät die alte Heilpflanze zu neuen Ehren. Denn wie der Name schon vermuten lässt, wurde das Lungenkraut bei Atmenwegsproblemen, Husten und Erkältung eingesetzt.

Dazu wurde vor allem ein Tee aus den Blättern und Blüten zubereitet. Eine Handinnenfläche voll Lungenkraut mit einem halben Liter heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und warm trinken.

Die Mengenangabe einer Handinnenfläche hat übrigens einen besonderen Hintergrund: Die Handfläche steht nämlich in Relation zur Körpergröße, somit bekommt jede Person automatisch die optimale Pflanzenmenge, die zu ihrer Körpergröße passt.

Hustensaft aus Lungenkraut

Aus Lungenkraut kann auch ein Hustensirup zubereitet werden. Eine Handvoll Blätter und Blüten werden dazu mit dem Messer in kleine Stücke zerkleinert und in einem Glas mit Honig übergossen. Diese Mischung lässt man drei bis vier Wochen ziehen und fertig ist der Hustensaft. Wer mag, kann ihn abseihen.

Wundheilkraut

Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe und des Allantoins fand das Lungenkraut auch in der Wundversorgung Verwendung. Die Blätter wurden getrocknet, zerrieben und wegen seiner blutstillenden und zellregenerierenden Eigenschaften als Wundpuder verwendet.

Auch Lungenkraut-Tee wurde für Waschungen bei Wunden verwendet.

Beim Ernten achten wir sorgsam darauf, dass genügend Pflanzen stehenbleiben, die Samen bilden können, damit die Population nicht gefährdet wird und wir auch im nächsten Jahr wieder ein wenig Lungenkraut für unseren Bedarf ernten können!

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