„Dort wo Wiesensalbei wächst, kannst Kräuter sammeln gehen“ – dieser Spruch ist zwar noch nicht so alt, jedoch steckt viel Wahrheit drin!
Wiesensalbei (Salvia pratensis) wächst an Standorten, die selten gemäht werden und er mag keine gedüngten Flächen. Er zeigt uns jene Standorte an, wo wir getrost unsere Kräuter sammeln können. Wiesensalbei wächst gerne an Böschungen, Waldrändern oder in Wiesen, im Garten gerne dort, wo auch die Schafgarbe wächst. Er hat auffällig blau-violette Blüten und blüht von Ende Mai bis Anfang/Mitte August.
Wiesensalbei wirkt entzündungshemmend, krampflösend, schweißhemmend und verdauungsregulierend. Wie auch die anderen Salbeiarten verfügt er über sehr intensiv duftende ätherische Öle. Sie locken
Insekten wie beispielsweise Hummeln an. Bei trockenem, sonnigem, warmen Wetter produziert die Pflanze viele ätherische Öle, um die Insekten anzulocken und sich vor dem Austrocknen zu schützen. Bei Schlechtwetter, Regen oder Kälte riechen wir sie, wenn überhaupt, nur leicht. Damit zählt Wiesensalbei auch zu den Wetterzeigern, denn wenn wir beim Spaziergang seinen typischen aromatischen Duft nicht wahrnehmen, kommt Regen.
Hausmittel mit Wiesensalbei
Wiesensalbeiblätter bei Zungenbelag:
Dazu nimmt man drei bis vier Wiesensalbeiblätter und reibt mit den frischen Blättern kräftig die Zunge ab, dies reinigt und hinterlässt einen angenehmen Geschmack im Mund.
Wiesensalbeiauszug bei Nachtschweiß und Wechseljahrbeschwerden:
Sind die Wechseljahre von Hitzewallungen begleitet, kann ein Auszug aus Wiesensalbei hilfreich sein. Wiesensalbei wirkt regulierend auf die Schweißbildung und enthält östrogenhaltige Stoffe. Auch bei Nachtschweiß kann dieser Salbeiauszug getrunken werden. Hierzu nimmt man eine Handfläche voll Salbeiblätter – frisch oder getrocknet – und übergießt sie mit 1 Liter handwarmen Wasser, lässt zugedeckt bei Zimmertemperatur 2 Stunden ziehen, danach seiht man es ab und trinkt davon 2 – 3 Tassen täglich.
Wiesensalbei in der Küche
Wiesensalbeipesto für Grillspeisen, Fisch, Cremesuppen oder Soßen
Du brauchst dazu: eine Handvoll Wiesensalbei, 1 EL Pinienkerne, 1 Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer,
ca. 130-150 g Olivenöl, 50 g Parmesan (oder geräucherter Schotten)
1 EL gehackte Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne kurz anrösten, 1 Knoblauchzehe schälen und in Stücke schneiden und mit Salz, grob geschnittenem Salbei und Pfeffer mit dem Mörser oder der elektrischen Küchenmaschine zu einer Masse zerstoßen, ca. 130 bis 150 g Olilvenöl und 50 g Parmesan dazugeben und gut durchrühren – fertig ist ein köstlich, aromatisches Pesto, das einen milderen Geschmack als Gartensalbei hat.
Auszug aus dem Buch „Wildniswissen“ von Eunike Grahofer, Freya Verlag.
Aus CHI 03/2024 – hier kostenlos lesen