Metamorphose in der Partnerschaft

von Bettina Kreps

Nicht nur wir als Personen erleben die Transformation von der Raupe zum Schmetterling, sondern auch unsere Partnerschaft. Wenn wir bereit sind, uns dieser Metamorphose hinzugeben, kann auch in einer Beziehung nach 20, 30 oder 40 Jahren wieder der ein oder andere Schmetterling fliegen.

In meiner langjährigen Praxisarbeit kristallisierte sich immer mehr heraus, dass sich die großen Herausforderungen unseres Lebens häufig auf unsere Partnerschaft auswirken. Oft verstehen Frauen nicht, dass der Partner anders mit Themen umgeht als sie selbst. Daraus ergeben sich Zweifel am eigenen Empfinden, aber auch an der Gemeinsamkeit in der Beziehung. Wenn Frauen an diesem Punkt ankommen, fragen sie sich häufig: „Was kann ich tun, damit mein Partner sich wieder verändert, damit es wieder so wird, wie es früher war“ oder „Muss ich mich von ihm trennen, denn so will ich nicht weitermachen“. Das Beziehungssystem steht an der Kippe, doch letztlich sind es doch „nur“ die eigenen unerlösten Seiten, die der Partner im Sinne des Spiegelgesetztes aufzeigt.

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass eine glückliche, erfüllte Beziehung auch nach einer großen Herausforderung möglich ist. Deshalb habe ich ein spezielles Programm zur Begleitung von Frauen geschaffen, die unzufrieden und unglücklich in ihrer Partnerschaft sind und vielleicht über gravierende Änderungen nachdenken.

Erfahrungsgemäß verbindet alle Frauen an dieser Stelle der unbewusste oder bewusste Wunsch nach Veränderung des Partners.

 

Doch wie wäre es, …
♥ die Seiten am Partner wiederzuentdecken, in die man sich einst verliebt hatte?
♥ die eigenen Verhaltensmuster zu erkennen, die von Eltern, Großeltern oder dem Frauenkollektiv übernommen wurden
♥ die eigenen Themen zu erkennen, die uns oft klein machen, uns zurückstecken lassen und verhindern, dass wir unsere Träume leben und uns erfüllt und glücklich fühlen
♥ nicht so häufig unsere Kinder und unseren Partner in den Vordergrund zu stellen, im Trugschluss, dass es auch uns gut geht, wenn es ihnen gut geht.

In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall: Nur wenn es uns gut geht, geht es auch den Kindern und dem Partner gut. Wer eine glückliche und erfüllte Beziehung lebt, gibt Kindern genau das zum Vorbild, an dem sie sich orientieren. Je erfüllter deine Beziehung ist, umso leichter haben es deine Kinder, auch ein solches Feld in ihrer Beziehung zu leben.

Keine Frage von Schuld

Keine Angst, es geht hier weder darum, einen Schuldigen zu suchen, noch sich selbst zu verurteilen. Unsere Lernfelder helfen uns daran zu wachsen und treiben unsere Entwicklung voran.

Ein Beispiel aus meiner Praxis zeigt jedoch sehr deutlich, wie stark Beziehungsthemen auf Kinder wirken: Eine beruflich erfolgreiche Alleinerzieherin ging eine neue Partnerschaft ein. Als sie ihre zweite Tochter mit dem neuen Partner zur Welt brachte, gab sie ihren Job auf, um sich voll und ganz der Familie zu widmen. Als die Töchter größer waren, hatte sie Schwierigkeiten, sich wieder ihrem Leben zu öffnen. Was für sie früher selbstverständlich war, fiel ihr plötzlich ungeahnt schwer. Ihr Selbstwert entsprach nicht mehr jenem der toughen Alleinerzieherin von damals. Ihre erwachsene Tochter startete ihre eigene Karriere, hatte aber keinerlei Interesse an einer Beziehung, weil sie ihr Leben nicht für einen Partner aufgeben wollte. Hier zeigt sich deutlich, welche Auswirkung das Leben der Mutter auf die Glaubenssätze der Tochter hatte …

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