Das Maifest Beltane läutet im keltischen Kalender den Sommer ein. Ausgelassene Sinnlichkeit, ungehemmte Sexualität und Fruchtbarkeit standen im Fokus dieser grossen Feier rund um den 1. Mai.
Zahlreiche Geschichten und Sagen ranken sich um dieses Fest, wie etwa die der Walpurgisnacht, in der sich die Hexen am Blocksberg mit ihren Liebhabern (in mancher Überlieferung auch mit dem Teufel) schamlos vergnügten. Einiges an altem Brauchtum blieb uns bis heute erhalten, wie etwa der Maibaum, der sich als Phallussymbol mit dem blumen- und bändergeschmückten Kranz, dem Symbol für die Vagina, vereint. Junge Männer begeben sich auf Brautschau und auch hierzulande wird noch ausgelassen gefeiert.
Üppige Blütenkränze waren zugleich eine Hommage an den beginnenden Sommer wie an die sinnliche Weiblichkeit. Sie gehören ebenso zu Beltane, wie die Freudenfeuer, die uns mit ihrer Transformationskraft von alten Lasten befreien sollen, um uns so gereinigt und beschwingt in voller Lebenskraft lustvoll in den Sommer zu tanzen. Wie auch zu Samhain sollen die Schleier zur Anderswelt jetzt besonders durchlässig sein für Begegnungen mit hilfreichen Kräften.
Aus der Ausgabe CHI #6 02/2021