Die Art und Weise, wie wir uns ernähren, hat großen Einfluss auf unser Wohlergehen und auf unsere Umwelt.
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts war der deutsche Arzt und Mikrobiologe Hans Peter Rusch, Vordenker der biologischen Landwirtschaft, der Meinung, dass nur ein gesundes Ökosystem gesunde Lebensmittel und einen gesunden Lebensstil hervorbringen kann. „Wir Menschen können nie gesünder sein als die Kulturpflanzen und Tiere, von denen wir unsere Nahrung beziehen“, war Dr. Rusch überzeugt. Er wusste: „Wenn wir wirklich heilen wollen, dann haben wir dort anzufangen.“ Für ihn war die Basis für die Gesundheit von Pflanzen und Tieren der gesunde Boden – so wie er es heute für die Biobäuerinnen und Biobauern von BIO AUSTRIA immer noch ist und bleiben wird.
Lebendiger Boden ist die Basis des Lebens
Der Boden steht im Mittelpunkt der biologischen Landwirtschaft, ihn gilt es zu schützen und fruchtbar zu halten. Biobäuerinnen und Biobauern tun dies, indem sie auf schnelllösliche Düngemittel verzichten – diese unterstützen nämlich die Pflanzen direkt in ihrem Wachstum statt den Boden nachhaltig zu stärken und fruchtbar zu halten bzw. zu machen. Wer die Pflanzen und nicht den Boden stärkt, denkt in kurzfristigen Zielen – EINE gute Ernte, EINMALIG hoher Ertrag – und riskiert dafür langfristig die Lebendigkeit und Ernährungssicherheit. In einer Handvoll gesunden Bodens tummeln sich sage und schreibe sieben Milliarden Lebewesen. Die Existenz von Schnecken, Würmern, Insekten, Pilzen, Mikroorganismen und anderen Bodenlebewesen sorgt überhaupt erst dafür, dass organische Abfallstoffe in anorganische Bestandteile umgewandelt werden und so Pflanzen als Nährstoffe zugänglich gemacht werden können. Diese fruchtbare Humusschicht ist dünn, und es dauert zwischen 100 und 200 Jahre bis ein Zentimeter davon aufgebaut ist. Von diesen wenigen Zentimetern hängt unsere Ernährung laut Weltagrarbericht zu 90 Prozent ab.
Vorsorgen statt Nachsorgen
Umso erfreulicher, dass BIO AUSTRIA Bäuerinnen und Bauern besonders schonend mit den wertvollen Böden umgehen. Sie verzichten nicht nur auf schnelllösliche Düngemittel sondern auch auf chemisch-synthetische Pestizide. Beide benötigen in der Herstellung große Mengen nicht erneuerbarer fossiler Ressourcen, nämlich umgerechnet rund einen Liter Erdöl für einen Kilo Stickstoffdünger. Stattdessen setzen Biobäuerinnen und Biobauern auf den Anbau von Zwischenfrüchten, auf eine ausgeklügelte Fruchtfolge sowie die Gabe von Kompost und Mist. So sorgen sie für mehr Biodiversität unter der Erde, dort wo sie zwar im Verborgenen gedeiht, aber mindestens genauso wichtig ist wie an der Oberfläche. Sie tragen so wesentlich dazu bei, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder eine fruchtbare Grundlage vorfinden, auf der sie aufbauen können.
Bio, gut für uns, gut fürs Klima
Humusreiche Bio-Böden können aber noch viel mehr – sie speichern große Mengen CO2, das sonst in die Atmosphäre abgegeben würde. In Kombination mit der Umstellung auf eine biologische und fleischreduzierte Ernährung könnten laut einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts Fibl im Auftrag von Greenpeace und REWE alleine in Österreich bis zu 5,3 Millionen Tonnen an Treibhausgas-Emissionen jährlich eingespart werden. Außerdem sollte, wer (seltener) Fleisch isst, nicht nur darauf achten, woher das Tier stammt, das auf dem Teller landet, sondern auch, wie es aufgezogen wurde. Gentechnisch-manipulierte Futtermittel sind in der Bio-Landwirtschaft verboten, die Tiere werden biologisch gefüttert. Bei BIO AUSTRIA stammen die Futtermittel nicht nur aus der Region, im Idealfall vom Hof selbst, sondern sind im Sinne der Sicherheit und Transparenz auch genau nachverfolgbar. Wer sich also ab und zu mit einem guten Stück Fleisch verwöhnen möchte, tut dies am allerbesten mit einem in BIO AUSTRIA Qualität, das artgerechte Haltung und heimische Bio-Futtermittel garantiert.
Bio-Böden lindern Folgen
Obwohl intakte, fruchtbare Böden die Basis für die Ernährung zukünftiger Generationen ist, wird weiter verbaut, verdichtet und versiegelt. In Österreich geht täglich Boden in der Größe von 20 Fußballfeldern unwiederbringlich für die Ernährung verloren. Wir sind das Land mit der größten Supermarktfläche Europas (1,8 m2 pro Kopf ) und dem längsten Straßennetz (15 Meter pro Kopf). Dass dafür wertvolle Ackerflächen geopfert werden müssen, ist offenbar zu wenigen Menschen bewusst.
In diesem Zusammenhang ist zumindest erfreulich, dass der Anteil der Bio-Fläche an der Gesamtackerfläche steigt. Denn Bio-Böden sind nicht nur nachhaltig fruchtbar und klimaschonend, sie können auch die Auswirkungen von, durch den Klimawandel bedingten, Extremwettersituationen mildern. Die gesunde Bodenstruktur ermöglicht es Bio-Böden, mehr Wasser in kurzer Zeit aufzunehmen, was wichtig bei Starkregenfällen ist. Bei Dürre ist wiederum die größere Wasserspeicherkapazität lebendiger Bio-Böden vorteilhaft.
Mehr zu Bio in Österreich: www.bio-austria.at
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