Das Leben ist bunt und vielseitig. So begegnen uns im Laufe der Jahre Menschen und Situationen, die uns gut oder weniger gut tun. Toll wäre es, einen Mechanismus zu haben, der nach einem ersten Check sofort spricht: „Her mit dem guten Zeug“ oder „Nein, das brauche ich nicht“
Um genährt und beschützt durchs Leben zu marschieren, müssen wir tagtäglich erkennen, WAS uns gut tut und was eben nicht. Einfach ist das meist nicht. Denn im Laufe der Zeit sammeln wir diverse Muster, Glaubenssätze und Werte in unseren Lebensrucksack, die es uns immer schwerer machen, zu spüren, was uns wirklich gut tut. Die gute Nachricht: In der Welt der Meridiane gibt es einen, der uns genau bei dieser Aufgabe unterstützt. Aber nicht nur das. Er „spricht“ zu uns auch deutlich, wenn wir zu lange oder zu viele Dinge aufnehmen, die uns nicht gut tun: Der Dünndarm.
Die Trennung des Wertvollen vom Wertlosen
In körperlicher Hinsicht ist es die Aufgabe des Dünndarms, die wertvollen Bestandteile der Nahrung von jenen zu trennen, die nicht dienlich sind. Das ist ein wichtiger Job, der Zeit, Köpfchen und Achtsamkeit verlangt. Nach eindringlicher Prüfung bestimmt der Dünndarm, was bleiben darf und was nicht. Das Gute schickt er zur Verwendung weiter. Das, was nicht gebraucht wird, geht an den dicken Kollegen, der den Restkram schließlich entsorgt. Je nachdem, wieviel dem Körper zugemutet wird, geschieht dies auf ruhige sanfte Weise oder mit einem ordentlichen Karacho.
Der Dünndarm sorgt für Klarheit
Und das in allen Belangen. Nicht nur die Nahrung für den Körper sortiert er aus. Laut TCM trennt der Dünndarm auch im übertragenen Sinn die Spreu vom Weizen. So lässt er uns auch erkennen, was dem Geist und der Seele zuträglich ist (und was nicht). Mit den Jahren können wir so ein gutes oder weniger gutes Bauchgefühl für Personen und Situationen entwickeln. Man sagt, die Intuition oder auch emotionale Intelligenz wohnt im Bauch. Hast du schon einmal vom Bauchhirn gehört?
Um Entscheidungen auf allen Ebenen gut treffen zu können braucht es als dritte Instanz schließlich noch das Herz. Dann läuft alles rund und der Umsetzung der Herzenswünsche steht nichts mehr im Wege. Der Dünndarm wird laut TCM auch als die rechte Hand des Herzens bezeichnet.
Nebel im Kopf
Ganz ehrlich: Manchmal ist es einfach zu viel. Wenn alles auf uns einprasselt, sodass wir unsere Gedanken nicht mehr richtig sortieren können, fühlen wir uns wie im Nebel. Der Geist ist trüb, sagt dann die TCM. Klare Sicht nach vorne? Eher nicht.
Auch hier bemüht sich der Dünndarm, zu sortieren. Ganz nach dem Motto: Was dient mir? Was dient mir nicht? Um klar denken zu können, trennt der Dünndarm die Gedanken von den Gefühlen. So sorgt er für einen klaren Kopf. Lichten sich die Schleier, ist die Sicht auf das Wesentliche wieder frei. Wir können wieder besser analysieren, beurteilen und entscheiden.
Klare Gefühle
Und was, wenn es emotional drunter und drüber geht? Wir alle wissen, wie es sich anfühlt, wenn die Gefühle Purzelbaum spielen. Man ist verwirrt, nervös und ganz oft einfach verzweifelt. Da ist der Dünndarm eine wichtige Instanz, um Klarheit zu schaffen. „Sei ruhig. Bleib bei dir. Lass dir Zeit.“, flüstert er uns zu. Und so können sich auch die Emotionen mit der Zeit sortieren und wir spüren, was vielleicht gar nicht zu uns selbst gehört und was uns entspricht. In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, emotional nicht im Dunkeln zu tappen. So können wir Situationen besser einschätzen und sind gut mit uns selbst verbunden.
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