Die TCM weiß warum und hat Tipps dazu parat:
Wir erleben in den vergangenen Wochen eine sehr feuchte Wetterphase. Einerseits ja wirklich sehr gut, weil unsere Grundwasserspeicher endlich wieder aufgefüllt werden, andererseits kann das Wasser durch Überflutungen auch Schaden anrichten.
Die TCM ordnet Regen dem Yin zu, Yin als Gegenpol von Yang. Yin steht für Entspannung, Ruhe, Erholung, Regeneration, aber auch für Mutter Erde, den weiblichen Pol, das Dunkle, den Mond, die Nacht usw. Yin und Yang – diese Philosophie lebt die TCM seit vielen tausend Jahren und versinnbildlicht so den Ausgleich, das Gleichgewicht, die Balance. Und: Yin enthält auch immer einen Teil Yang wie auch Yang immer einen Teil Yin enthält.
Wenn, so wie in den vergangenen Wochen, das Yin überhandnimmt, kann es aus Sicht der TCM auch innerhalb deines Körpers zu „Überflutungen“ kommen. Damit ist gemeint, dass auch in deinem Körper dann zu viel Yin vorhanden ist. Es ist wie mit der Erde: Ein Zuwenig an Yin lässt die Erde austrocknen, ein Zuviel an Yin lässt die Wurzeln in der Erde verfaulen. Ergo: Ein Zuviel an Yin lässt auch in unseren Körpern die Energie für Aktivität (Yang) zum Erliegen kommen!
Feuchtigkeit entspricht in der TCM dem Yin, das durch Wärme leicht eindickt. Westlich ausgedrückt entspricht Feuchtigkeit Schleim. Schleim, der sich in Lunge, Dickdarm, Blase, im Gewebe etc. ablagern kann. Durch Feuchtigkeit kann die Lebensenergie Qi, wie du dir sicherlich leicht vorstellen kannst, schwerer hindurch als durch Yin (= Wasser = Säfte). Deshalb entstehen Müdigkeit, Abgeschlagenheit und eventuelle Wassereinlagerungen. In der Feuchtigkeit können sich aber auch Toxine einlagern, die ebenfalls für Symptome sorgen können.
Aus energetischer Sicht hat Feuchtigkeit mit „Kleben“ zu tun, also dem Kleben an etwas oder an jemandem! Wenn du also zu Feuchtigkeit neigst, kannst du dich auch fragen: „Woran klebe ich? An Menschen? An Situationen? Am Beruf?“
In meiner TCM-Ausbildung (2006-2009) „testeten“ wir auch Kräuter und ihre Wirkung auf uns. Es war für mich damals sehr spannend und interessant, am Besten erinnere ich mich noch an die Süßholzwurzel (Radix Glycyrrhiza). Manche Menschen reagierten auf sie mit noch mehr Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten, andere wiederum fühlten sich auf einmal topfit.
Warum?
Süßholzwurzel wirkt befeuchtend. Wenn also ein Mensch, der sie zu sich nimmt, sowieso schon über viel Feuchtigkeit verfügt, kommt durch den Konsum der Wurzel noch mehr hinzu und der Mensch wird noch müder (= Überflutung innerlich).
Wenn jedoch der Mensch eher ausgetrocknet ist, dann tut ihm Süßholzwurzel sehr gut, befeuchtet leicht und bringt dadurch wieder mehr Kraft durch den Ausgleich von Yin und Yang.
Wir Menschen hier im Westen haben zumeist ein gemäßigtes Klima mit doch eher mehr Feuchtigkeit. Wenn dann noch über den Speiseplan viele Milchprodukte, Süßes, Weizenmehlprodukte, Fertiggerichte, Tiefkühl- und Mikrowellenkost hinzukommen, zusätzlich noch Stress (= Hitze), Festhaltenwollen etc., kann es leicht zu einer inneren „Überflutung“ mit Feuchtigkeit kommen, mit all ihren Auswirkungen.
Was kannst Du tun?
Wichtig ist in dieser Zeit – bis sich die Auswirkungen wieder gelegt haben und du dich wieder wohler fühlst bzw. sich das Wetter wieder ändert:
- gekochte Speisen, auch das Frühstück
- bevorzugt bittere Lebensmittel und Kräuter sowie leicht scharfe Lebensmittel
- Milchprodukte, Süßes, Weizenmehlprodukte, Tiefkühl- und Mikrowellenkost auf ein Minimum reduzieren bzw. ganz weglassen
- energetisch schauen, woran Du „klebst“
So kann sich durch diese Maßnahmen im Lauf der Zeit wieder ein gutes Gleichgewicht, eine Balance, eine Harmonie zwischen Yin und Yang in dir bilden. Du kannst wieder fitter und aktiver sein und gleichzeitig auch entspannen und gut regenerieren!
Wie innen so außen besagt ein spirituelles Gesetz. Also, wer weiß, wenn wir für einen inneren Ausgleich sorgen, was sich dann im Außen tut? Wir werden es sehen.