Lavendel kennt jeder. Schon Oma hatte Lavendelsäckchen im Schrank, damit die Wäsche gut riecht und die Motten keine Chance haben. Ich rieche noch heute ihren Lavendelduft, denn er gehört auch zu den beliebtesten Zutaten der Parfumeure. Je nach Sorte duftet er lieblich, blumig und süß oder eher erdig, herb und holzig. Lavendel wirkt sowohl anregend als auch beruhigend und ausgleichend …
Wo Rosen blühen, ist auch Lavendel nicht weit. Seine ätherischen Öle halten Blattläuse von den empfindlichen Rosen fern. In meinem Garten funktioniert diese Kombination sehr gut. Allerdings haben beiden Pflanzen total unterschiedliche Ansprüche an Boden und Standort.
Das heilige Kraut der Antike
In der Antike glaubten die Christen, dass Lavendel aus dem Garten Eden stammt. Gott gab Adam und Eva wertvolle Pflanzen und Kräuter für ein gutes Leben. Eine andere Legende besagt, dass der Strauch seinen wunderschönen Duft als Dank für das Trocknen der Kleidung des kleinen Jesus bekam.
Die alten Römer räucherten mit Lavendel, um sich vor lästigen Insekten zu schützen. Sogar im Sarkophag von Tutanchamun wurde über 3.000 Jahre alter Lavendel gefunden, der nach der Öffnung noch immer sein Aroma versprühte! In der Renaissance wurde die Pflanze zum Symbol von Liebe, Schönheit und Sanftheit. Während der Pestzeiten versuchten sich die Menschen mit Sträußchen von Lavendel vor Ansteckung zu schützen.
Heilpflanze Lavendel
Schon 1640 schrieb der Pflanzenheilkundler John Parkinson: „Er ist besonders gut für allerlei Beschwerden und Schmerzen des Kopfes und des Hirnes zu verwenden.“ Lavendel beruhigt die Haut und heilt. Außerdem gilt die Pflanze als Symbol für Reinheit und Jungfräulichkeit, schützt vor dem Teufel und Ungemach. Ihr lieblicher Duft bringt die Erinnerung zurück und führt zur Besinnung und Stille. Auch Hildegard von Bingen verabreichte regelmäßig Zubereitungen aus Lavendel.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind
• ätherisches Öl (bis zu 3 %) mit über hundert verschiedenen Inhaltsstoffen wie Linalylacetat (antiseptisch und entzündungshemmend), Cumarin (blutreinigend), Linalool (hautreizend), Cineol (schleimlösend), Borneol (stärkend und antiseptisch) und Nerol (hautpflegend, straffend)
• Flavonoide (immunstärkend)
• Gerbstoffe (antioxidativ, entzündungshemmend, immunstärkend)
Insgesamt sollen mehr als 2.000 Inhaltsstoffe in einzelnen Lavendelsorten enthalten sein, von denen allerdings erst ein kleiner Teil wissenschaftlich erforscht ist. Von diesen Inhaltsstoffen sind aus gesundheitlicher Sicht bis zu 400 relevant, die ihre ideale Wirkung vor allem im Verbund entfalten (Quelle: lavendel.net) …
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