Was viele nicht wissen: In der Meridianlehre existieren nicht nur die Hauptmeridiane mit ihrem Bezug zu den Organen und den 5 Elementen. Es gibt auch sogenannte Wundermeridiane, außerordentliche Gefäße
genannt. Der weit geringere Bekanntheitsgrad ist ausgesprochen schade. Denn sie erfüllen in unserem Leben von Anbeginn wesentliche Aufgaben, die für unsere Entwicklung und Gesundheit von großem Wert sind.
Die insgesamt acht Wundermeridiane, auch Ozeane genannt, sind die ersten Meridiane, die unmittelbar nach der Zeugung, der Vereinigung der Eizelle (Jing der Mutter) und der Samenzelle (Jing des Vaters) entstehen. In der embryonalen Zeit steuern sie die Prozesse des Wachstums und die geistige Entwicklung. In ihnen wohnt unser energetisches Erbe, unser ganzes Potential, das bei unserer Zeugung angelegt wurde.
Nach der Geburt des Menschen treten sie in den Hintergrund, bleiben jedoch als nährende und kontrollierende Instanz für die sogenannten 12 Hauptmeridiane präsent. Die Wundermeridiane fungieren wie ein Staudamm und verteilen ihre Kraft an die zwölf Organmeridiane. Daher ist ihr Energiegehalt die Grundlage für unsere Gesundheit. Sie beeinflussen Körper, Geist und Seele.
Die Eltern der 12 Hauptmeridiane
Im Laufe des gesamten Lebens erfüllen sie ihre Funktion, wie es Eltern für ihre Kinder tun. Sie füllen auf, wenn ein Mangel besteht, und transformieren ein Übermaß, bevor es sich schädigend auf die Meridiane und Organe auswirkt. So sorgen sie für eine Balance im System. Doch das ist nicht alles. Über sie erreichen wir eine besonders tiefe Ebene in uns und gehen in Verbindung mit unserem Innersten, dem Kern.
Die Pflege der elterlichen Instanz
Nicht alles können Eltern ausgleichen. Erfährt der Mensch zu viele Verletzungen, nehmen auch die außerordentlichen Meridiane Schaden. Die Pflege und Hinwendung zu den acht Wundermeridianen ist somit eine Maßnahme zur Aufrechterhaltung unseres Sicherheitssystems und unserer Essenz.
Ren Mai – Mutter aller Yin Meridiane
Er ist von allen acht Wundermeridianen der Wichtigste für uns Frauen. Seine Bezeichnung „Konzeptionsgefäß“, deutet darauf hin, dass er mit der Empfängnis und den weiblichen Organen in Verbindung steht. Wie in allen Wundermeridianen fließt in ihm ein Teil unserer Essenz, die Energie unserer Eltern und Ahnen.
Kurz nach unserer Empfängnis bildet er noch vor der Formung der Extremitäten gemeinsam mit dem Du Mai, Meer des Yang, unsere Vorder- und Rückseite.
Die magische Zone der Frau
Zwischen Symphyse und Nabel kommen wir auf dem Ren Mai in Kontakt mit der Quelle unserer Lebensenergie. Hier geht es um Empfängnis, Fruchtbarkeit und den Kontakt mit dem Uterus, auch See des Blutes und Haus des neuen Lebens genannt. Wir erreichen hier aber nicht nur die körperliche Ebene des Frau-Seins, sondern auch das energetische Zentrum unserer Weiblichkeit.
Wichtig: Achte immer gut auf deine Körpersignale. Mache nichts, was sich für dich nicht gut anfühlt. So, wie du es empfindest, ist es richtig. Du selbst bestimmst Dauer und Intensität der Berührung aufgrund deines Empfindens und deiner Bedürfnisse. Werte und interpretiere nicht. Nimm dir Zeit und achte auf deinen Atem. Es bietet sich an, diese Spür-Übung am Abend im Bett zu machen.