Von Melisse, Johanniskraut, Baldrian und Rosenwurz, besser bekannt als Rhodiola rosea, wissen wir längst, dass sie beruhigend und stressmildernd wirken und unser Nervensystem besänftigen. Weniger bekannt ist die Pflanzenkraft von Hafer, der uns nicht nur nährt, sondern als wirkungsvolle Arzneipflanze punktet.
Schon Pfarrer Kneipp, Paracelsus und Hildegard von Bingen ließen den Hafer hochleben. „Hafer sorgt für einen guten Geschmacks- und Geruchssinn. Er fördert ein fröhliches Gemüt und eine reine helle Aufgeschlossenheit. Die Haut wird schön und das Fleisch kernig gesund“, wusste die heilkundige Hildegard bereits im 12. Jahrhundert.
Vitalstoffbombe
Die Fülle der Vitalstoffe in Hafer ist beeindruckend. Kein Wunder, dass der Volksmund bei ausgelassenen Menschen davon spricht, dass sie „der Hafer sticht“. Was Hildegard von Bingen nur aufgrund ihrer Erfahrungen lehrte, wird heute vor allem aufgrund des Zusammenspiels der enthaltenen Vitalstoffe wissenschaftlich untermauert. Vor allem das enthaltene Vitamin B1 und Magnesium stärken unser Nervenkostüm und erhöhen unsere Resilienz.
Vitamin B7, Vitamin K, Folsäure (Vitamin B9), Phosphor, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan und Kieselsäure sind in Hafer enthalten. Zudem sorgen die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe für entzündungshemmende Wirkung und wirken Bluthochdruck entgegen. Hafer stärkt nicht nur unser Nervensystem, sondern auch unseren Darm. Sein hoher Anteil an Ballaststoffen, Cholin und Beta-Glucan stärkt Leber und Darm, und kann den Blutzucker- und Cholesterinspiegel senken.
Nervenmahlzeit
Dabei ist es gar nicht kompliziert, von Wunderwuzzi Hafer zu profitieren. Denn Haferflocken, Hafermehl, Haferkleie und Hafermilch lassen sich gut in den täglichen Speiseplan – etwa ins tägliche Frühstück – einbauen. Schon etwa acht Esslöffel Haferflocken versorgen den Körper mit der empfohlenen Tagesmenge an Beta-Glucan. Sogar ganze Hafertage oder Haferkuren werden als heilsame Nahrung für den Stoffwechsel, vor allem aber bei der Therapie von Diabetes empfohlen. Bei strengen Kurtagen werden Haferflocken oder Haferkleie ausschließlich mit Wasser und Brühe verzehrt, doch auch gelockerte Varianten mit Obst, Gemüse und Nüssen zeigen hervorragende Wirkung.
Hier findest du ein Rezept, wie du mit Hafer gut in den Tag startest