In den vergangenen beiden Beiträgen habe ich bereits über die Welt der Pilze als wertvolle Eiweißquelle geschrieben und dabei den Shiitake-Pilz und den Kräuterseitling genauer betrachtet, das heutige Augenmerk liegt auf dem Austernseitling.
Auch dieser wertvolle Pilz hat in unseren Geschäften mittlerweile in Bio-Qualität Einzug gefunden. Als aromatischer heimischer Pilz gedeiht er auch in unseren Breiten. Er verfügt – anders als der verwandte Kräuterseitling – über eher weiches Fruchtfleisch, weshalb er auch nur kurz gedünstet oder angeröstet werden sollte.
Therapeutisch findet der Austernseitling durch seine Reichhaltigkeit an B-Vitaminen sowie seinen Gehalt an Folsäure, Vitamin C und D viele Einsatzgebiete, ebenso durch seine – in vielen Studien nachgewiesene – antientzündliche, antivirale und antibakterielle Wirkung. Auf die Darmflora wirkt der Austernseitling durch sein Nähren von Bakterien, die der Magenschleimhaut gut tun und somit auch die Verdauungskraft fördern, wie ein Probiotikum.
Gleichzeitig unterstützt er den Fettstoffwechsel, was ihn wiederum zu einem Helfer bei erhöhten Cholesterinwerten macht. Auch bei Osteoporose wird er gerne eingesetzt, denn durch seinen Gehalt an Vitamin D unterstützt er die Knorpel- sowie die Knochenbildung.¹
Wie schon der Kräuterseitling enthält auch der Austernseitling alle acht essentiellen Aminosäuren, was ihn zu einem vollwertigen Fleischersatz macht. Dies dient Vegetariern und auch Menschen, die beispielsweise erhöhte Harnsäure-Werte aufweisen und die essentiellen Aminosäuren nicht beziehunsgweise in nicht allzu großen Mengen durch Fleisch aufnehmen dürfen.
Der Austernseitling kann ebenfalls wunderbar in der Küche eingesetzt werden, allerdings mit kürzerer Garzeit. Er bereichert durch seinen Geschmack wie auch seine Inhaltsstoffe die Palette an alternativen Eiweiß-Gerichten, indem er zu Sugo, als Ergänzung zu Gemüseplatten, in Kombination mit Hülsenfrüchten oder Gemüse zu Laibchen verarbeitet, als Pilz-Cremesuppe, als Pilz-Risotto oder gemeinsam mit Gemüse und Vollkorngetreide wie etwa Quinoa auf den Tisch kommt. Auch er tut unserem Immunsystem und damit der Gesundheit gut!
Durch seinen hohen Eiweiß-Anteil fühlt man sich nach einer Mahlzeit mit dem Austernseitling auch wohlgesättigt, ohne voll und müde zu sein. Gleichzeitig dient diese wertvolle Eiweiß-Aufnahme dem wertvollen Aufbau von Zellen, Muskeln, Knochen und vielen mehr sowie – TCM-mäßig ausgedrückt – dem Yin-Aufbau, also der erdenden und ausdauernden Energie.
¹ Auszüge aus dem Buch „Therapie mit Heilpilzen“ von Walter Opielka