Diese Zeit macht mit jedem von uns etwas. Noch nie in unserem Leben waren wir mit Ausgangssperren und Vorgaben konfrontiert, die zutiefst in unser berufliches und persönliches Umfeld eingreifen. Das kann man gut finden, weil es die Eindämmung des Virus unterstützt. Das kann man ablehnen, weil es vielleicht ja auch ganz anders klappen könnte. Darum geht es hier aber nicht.
Ein Großteil des Geschehens liegt weit außerhalb unserer Einflussmöglichkeiten. Es gibt aber etwas, auf das wir sehr wohl Einfluss haben, und zwar auf unseren ganz persönlichen Umgang mit der Krise. Wie geht es mir mit meinen Gefühlen, die da hochkommen, wenn schon wieder eine neue Einschränkung erlassen wurde? Wie geht es mir mit den Menschen, mit denen ich zusammenlebe? Schau ich gut auf mich und meine Bedürfnisse? Oder versuche ich mich permanent abzulenken?
Hier möchte ich meine zehn Lifehacks in dieser Zeit mit dir teilen:
Meditation
Meditiere jeden Morgen, um mit einem klaren Kopf in den Tag zu starten. Falls du noch nie meditiert hast, empfehle ich dir, mit einer angeleiteten Meditation zu starten. Auf YouTube gibt es wundervolle Meditationen. Hier meine Favoriten: Laura Seiler und Bettina Benesch
Intention
Setze deine Intention für jeden neuen Tag. Was bedeutet das? Es ist eine konkrete Absicht, die ich für mich ausspreche oder in mein Notizbuch schreibe. Ein guter Start dafür ist die Frage: Wie kann ich heute der Welt dienen?
Organisation
Alle meine To-do’s stehen in einem sogenannten Bullet Journal,das ist ein Notizbuch, das nach sehr einfachen Kriterien geführt wird und mir so einen freien Kopf verschafft, weil ich meine Aufgaben für den Tag nicht alle im Kopf behalten muss. Ein Bullet Journal zu führen ist vor allem für kreative Köpfe eine große Bereicherung. Noch nie waren sämtliche meiner Ideen so gut strukturiert und auch Monate später für mich abrufbar, als in dieser ausgeklügelten Notizbuchform. Dass man sein Bullet Journal auch mit Illustrationen bereichern kann, macht die Sache zugegebenermaßen besonders reizvoll für mich.
Bewegung
Bewege dich wirklich jeden Tag. Das muss nicht immer lange sein, schon ein kleines Zeitfenster reicht aus. Aktuell liebe ich es indoor ein 30-minütiges Cardio-Training zu absolvieren. Das kann aber auch tanzen zu deiner Lieblingsmusik, laufen oder alles sein, was dir Freude bringt.
Auszeit
Achte auf ausreichend Pausen. Ich bin in diesen Tagen so voller Energie, dass ich viel mehr als sonst arbeite. Also ist es für mich richtig wichtig, mich auch mal hinzusetzen und auszuruhen.
Bewusste Ernährung
Ein wesentlicher Punkt ist aus meiner Erfahrung eine bewusste Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ernährung ist etwas sehr Individuelles und ich habe Jahre gebraucht, um die ideale Ernährungsform zu finden. Für mich ist das eine vegetarische Ernährung ohne Zucker, ohne Kaffee, ohne Alkohol und mit sehr wenig Milchprodukten. Ich habe viele Unverträglichkeiten und auf diese Weise habe ich alles gut im Griff. Falls dich dieses Thema beschäftigt, dann kann ich dir den Blog von Pascale Neuens empfehlen.
Waldbaden
Verbringe jeden Tag Zeit in der Natur. Auch, wenn es nur mal ein ganz kurzer Spaziergang ist. Ich habe das Glück auf dem Land und direkt an der Donau zu wohnen. Das ist natürlich ein sehr großer Bonus in dieser Zeit. Falls du in der Stadt wohnst, versuche wirklich oft in Parks und Grünräume zu gehen. Ein Spaziergang im Wald stärkt dein Immunsystem.
Hier findest du einen ausführlichen Artikel dazu aus der aktuellen CHI-Printausgabe
Achtsamer Umgang mit Medien
Schränke deinen Medienkonsum so weit wie möglich ein. Das bedeutet nicht, dass du den Kopf in den Sand stecken sollst und gar keine Nachrichten mehr aufnimmst. Was ich damit sagen möchte ist folgendes: Werde dir bewusst, dass wir nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere Seele nähren, mit allem was wir zu uns nehmen. Falls du stündlich Nachrichten hörst und alle Statistiken liest, wirst du davon weder klüger noch gesünder, du wirst davon aber ganz bestimmt ängstlicher und schwächst dein Immunsystem. Journalisten, die für Massenmedien schreiben, leben davon, Themen so aufzubereiten, dass möglichst viele Menschen sie lesen. Deshalb werden sehr viele Themen verzerrt dargestellt und mit einer richtigen Kampfrhetorik beschrieben. Je weniger du davon liest, umso besser für deinen Geist und dein Gemüt.
Fokus halten
Was meine ich damit? Viele Menschen sind daran gewöhnt, zuerst darauf zu achten, was ihnen nicht gefällt und was sie nicht wollen. Ich sage nicht, dass du mit rosaroter Brille durchs Leben gehen sollst und dir schlechte Dinge gut denken sollst. Was mir total gut gefällt, ist der Zugang, nicht alles immer gleich zu bewerten. Es erweitert unseren Handlungsspielraum immens, wenn wir nicht immer gleich alles einordnen und in eine Schublade stecken. Erlaube dir doch mal auf etwas Unerwartetes, möglicherweise Unerfreuliches mit einem „interessant“ zu reagieren. Das macht Möglichkeiten auf und engt nicht ein, wie es unsere ständigen Bewertungen tun. Ich richte meinen Fokus immer auf das aus, was ich mir im Leben wünsche und nicht auf das, was ich nicht will. Und glaub mir, das macht einen riesengroßen Unterschied!
Kaltwasserschwimmen
Mein ganz persönlicher Tipp für alle Unerschrockenen: Ich habe im Herbst 2019 begonnen, gemeinsam mit einer Freundin ganzjährig zu schwimmen. Es gibt tatsächlich nichts, was meinen Geist freier und mich selbst lebendiger macht als Kaltwasserschwimmen. Ich finde, es hilft gegen einfach alles und vermutlich ist es unnötig zu erwähnen: So fit und gesund war ich noch nie in meinem Leben. Falls du damit anfangen möchtest und nicht weißt, wie du starten sollst, schreibe mir gerne. Wir planen im Herbst 2020 möglichst viele Menschen zum Kaltwasserschwimmen zu animieren, weil es unfassbar viel Lebensfreude bringt.